Kann er auch gerne, aber sogar in der F-Jugend gelten im Wesentlichen die gleichen Regeln wie bei den Profis. Das gilt auch für unsere Branche. Im vorliegenden Beispiel sollte der Schiedsrichter wohl energisch eingreifen.
Aber halt, wir spielen ja kein Spiel. Wir sind Unternehmer in einem professionellen Markt. Es ist bequem sich zu wünschen, dass Dinge ausgiebiger kontrolliert werden. Man stiehlt sich damit aber aus der eigenen Verantwortung.
Für das, was wir alle in unserer Branche tun, sind wir selber verantwortlich. Und es liegt auch in unserer Verantwortung neue Ideen ausreichend zu bewerten.
Nachdem über einen langen Zeitraum Produkte immer größer, schwerer, universeller und leistungsfähiger wurden kann man seit einiger Zeit eine Entwicklung zu klein und spezialisiert beobachten.
Der original Sharpy konnte es sich zum Beispiel aufgrund seiner stark fokussierten und effektiven Optik erlauben als professionelles Moving Light auf eine Farbmischung zu verzichten. Zu der Zeit seines Erscheinens für ein professionelles Produkt fast schon ein Tabubruch.
Dieses Prinzip der „kleinen Spezialisten“ lässt sich auch bei anderen Produktbereichen erkennen. Ob es die Dekorationstraverse wie im vorliegenden Beispiel ist, oder die Mini-Winde mit der man Leuchtelemente verfahren kann.
Mit der Größe des Produktes schrumpft aber in einigen Fällen anscheinend auch der Anspruch an Sicherheit und Professionalität. Hier und da betrifft das die Hersteller, in vielen Fällen aber vor allem die Anwender. Manches Mal fehlen wichtige Nachweise oder sogar die Konformitätserklärung. Aber selbst wenn der Hersteller seine Sache gut gemacht hat werden Sicherheitsvorgaben beim Anwender öfter mal ignoriert oder zumindest kreativ interpretiert.
Nun ist es sicher richtig, dass sich bestimmte Gefährdungen mit der Größe eines Produktes ändern. Man kann annehmen, dass ein tonnenschweres Rigg bei Versagen einen größeren Schaden anrichten wird, als die im Bild zu sehende Dekoration. Es kann also legitim sein, auch die Sicherheitsmerkmale zu skalieren. Dies kann aber nur im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten stattfinden.
Die Lösung hierzu lautet: Gefährdungsbeurteilung.
Aus der Analyse dessen, was passieren könnte, wie wahrscheinlich es ist und wie die Auswirkungen aussehen würden kann man ableiten, was man zur ausreichenden Vermeidung einer ungewollten Situation tun muss. Das ist kein Hexenwerk. Es ist Denkarbeit basierend auf klaren Regeln, die nachhaltig dokumentiert sein sollte.
Neue Produkte, neue Ideen und neue Konzepte sind etwas Wunderbares und bereichern unsere Shows jeden Tag. Und zum Glück ist es in keiner Weise verboten, neue Ideen zu verwirklichen. Es existieren aber ein paar Spielregeln, die man einhalten sollte. Auch in der F-Jugend…